„Dreckschwein! Isch hau Ihnen in die Fresse!“

Udo LattekLatteks Kampfeinsatz als Coach der bibbernden Dortmunder Borussia im Jahr 2000 ist auch wegen seiner Antrittsrede legendär. Der Routinier brüllte zur Begrüßung: „Passt mal auf! Ich bin nur fünf Spiele hier und danach wieder Journalist. Wer hier meint, nicht mitziehen zu müssen, den nagele ich danach Woche für Woche an die Wand.“ Ein großer Humorist! Und Journalist!
Willi KonradEin Reporter fragt 1995 Willi Konrad, Sportlicher Direktor von Dynamo Dresden, zu Überweisungen in die Schweiz und bereut es bitter. Konrad keift in hessischem Idiom auf der Aschenbahn: „Dreckschwein! Isch hau Ihnen in die Fresse! Mehr sind Sie net wert!“ Und dann noch mal: „Dreckschwein!“ In der Nebenrolle brilliert der wimmernde Reporter: „Ist ja schon gut! Ist ja schon gut!“
Uli HoenessKaum hatte der FC St. Pauli 2002 die Münchner Bayern mit 2:1 geschlagen, lederte Uli Hoeneß los: „Die Spieler begreifen nichts. Ich habe heute eine schlaflose Nacht und die Spieler essen Scampis. Ich habe mich noch nie so geschämt. Aber enger kann ich nicht an die Mannschaft heranrücken. Ich kann höchstens noch bei einem Spieler übernachten.“ Alles kann, nichts muss! Erotik pur.
Franz BeckenbauerAus der Abteilung: „Legendäre Abrechnungen beim Champions-League-Bankett“ stammt Franz Beckenbauers Suada nach der Pleite gegen Lyon 2001: „Das war Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft. Wenn jemand Nachhilfe braucht, dann stehe ich zur Verfügung.“ Ohne eine einzige Übungseinheit mit Aushilfscoach Franz gewannen die Bayern am Ende der Saison die Champions League.
Gerhard Mayer-VorfelderNach dem Spiel VfB Stuttgart – FC Bayern 1997 rannte VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder Schiri Markus Merk hinterher. Merk dachte zunächst, der Präsident werde sich „fürs Verhalten seiner Spieler entschuldigen.“ Stattdessen brüllte er so wüst auf Merk ein, dass selbst die Ordner geschockt reagierten. Merk: „Eine solche Konfrontation möchte ich nie wieder erleben – alles hat Grenzen.“
Benno MöhlmannImmer gut, wenn ein Hauptschuldiger vorhanden ist. Als der HSV 1995 schon zur Halbzeit mit 0:3 in Köln zurücklag, ätzte Coach Benno Möhlmann in Richtung Mittelfeldmann Harald Spörl. „Lumpi, wenn dir die Arbeit hier nicht passt, kannst du dir am Montag deine Papiere abholen.“ Und, um seiner Warnung auch noch etwas Nachdruck zu verleihen, trat er beherzt gegen Spörls Schienbein.
Alex FergusonAlex Ferguson ließ seinem Unmut in der Halbzeitpause des FA-Cup-Spiels gegen Arsenal 2003 freien Lauf. Zwischen zahllosen „Fucks“ und „Bastards“ kickte Sir Alex auch noch einen Fußballschuh quer durch die Kabine, mitten ins Gesicht von Beau David Beckham. „Ich fühlte das Blut aus meiner Augenbraue rinnen“, gab Beckham melodramatisch zu Protokoll. Er hat aber überlebt.
Jean LöringEben war Coach Toni Schumacher zur Halbzeit des Spiels der Kölner Fortuna gegen Waldhof Mannheim 1999 beim Stand von 0:2 in Richtung Kabine geschlendert, da war er auch schon arbeitslos. Präsident Jean Löring: „Hau app in de Eiffel. Du määs minge Verein kapott. Du häss he nix mie zu sare, du Wichser.“ Später erklärte Löring: „Ich als Verein musste ja reagieren.“ Endstand: 5:1 für Mannheim.
Alex StepneyKlarer Fall für die Zahnchirurgie: Manchester Uniteds Keeper Alex Stepney schiss 1975 seine Vordermänner während eines Spiels gegen Birmingham City wegen ihres lässigen Defensivverhaltens so lautstark zusammen, dass er anschließend mit offenem Mund weiterkickte. Medizinisch ließ sich dieses Phänomen erklären: Stepney hatte sich bei der wahnwitzigen Schreierei den Kiefer ausgerenkt.
Thomas Doll„Da lach ich mir doch den Arsch ab.“ Während die Gäste der Pressekonferenz mit Dortmunds Trainer Thomas Doll noch überlegten, wie das wohl funktionieren könne, moserte Doll weiter: „Und jeden Tag wird einem ins Gesicht gelächelt, und dann werden dir die Knüppel irgendwo reingeworfen.“ Das ging noch ein paar Minuten so weiter, wir blenden schon hier gnädig aus.